Dienstag, 05.09.2023

Schweizer Weiderind aus Mutterkuh-Haltung

Die Aufzucht in der Mutterkuhherde ist die natürliche Haltungsform, welche das Tierwohl optimal berücksichtigt. Das Kalb bleibt nach der Geburt bei seiner Mutter und trinkt Muttermilch – später wird Gras und Heu gefüttert. Auf Soja, gentechnisch veränderte Futtermittel und wachstumsfördernde Zusatzstoffe wird vollständig verzichtet. Stattdessen wird im Sommer die Vielfalt auf den Wiesen gefördert und das Heu stammt vorwiegend aus Eigenproduktion.

 

 

Naturnahe Aufzucht für das Tierwohl

Für unser Weiderind halten rund 200 Schweizer Familienbetriebe Rinder und Ochsen nach den Richtlinien von Mutterkuh Schweiz. Von den Landwirten ist eine ruhige und wachsame Arbeit bei dieser Haltungsform notwendig. Die Mutter beschützt ihr Kalb instinktiv - besonders in den ersten Wochen nach der Geburt, ist vom Bauer im Umgang mit seinen Tieren viel Feingefühl gefragt. Oft halten Landwirte auch einen Stier in der Herde, damit der Natursprung direkt auf dem Hof ohne künstliche Besamung erfolgen kann - so auch bei Peter und Yvonne Renggli Koller aus dem luzernischen Grossdietwil.

Wir dürfen das Paar bei ihrer morgendlichen Arbeit begleiten. Jetzt im Frühling haben die 44 Mutterkühe mit ihren Kälbern die Nacht im Stall verbracht, kauen genüsslich die letzten Happen Heu bevor es raus auf die Weide geht. „Chömit, chömit. Hopp, hopp hopp“, ruft Peter. Kaum draussen auf der Weide, springen die Kälber freudig umher und sputen rasant einige Runden. Solche Freudensprünge sind besonders beim allerersten Weidegang im März zu beobachten. Bei Peter sei das ein tägliches Morgenritual. „Sie lieben die Weide und den Auslauf sehr“, sagt er lächelnd.

 

Weidegang vom Frühling bis Herbst

Während der Vegetationszeit verbringen die Rinder je nach Wetter und Grasangebot zwischen 6 – 14 Stunden am Tag auf der Weide - insgesamt rund 210 Tage im Jahr. „Im Sommer sind die Tage zu heiss, da wechseln wir auf Nachtweide. Die Rinder bleiben tagsüber sowieso lieber im kühlen Stall“, erzählt Peter. Über die Wintermonate bleiben die Rinder im Auslaufstall, welcher die Richtlinien von BTS-RAUS erfüllt. BTS steht für „Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme“ und beinhaltet Freilaufhaltung, eingestreute Liegeplätze und Zugang zu Tageslicht. Das RAUS steht für „Regelmässiger Auslauf im Freien“. Der Laufhof bietet den Rindern besonders im Winter, wo kein Weidegang erfolgt, ausreichend Raum zur Bewegung an der frischen Luft. Die Aufzucht bei der Mutter während rund 10 Monaten, die Grasfütterung und der Auslauf tut den Tieren gut und zeigt sich in der besonders zarten und saftigen Qualität des Fleisches.

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