Montag, 19.08.2024

Chef der preisgekrönten Kochnationalmannschaften

Marco Steiner ist seit einem Jahr der Team-Manager der Schweizer Kochnationalmannschaften. Er erzählt, wie vielfältig sein Job ist und was er an «gusto» schätzt.

Wie wird man Team-Manager der Junioren- und der «grossen» Kochnationalmannschaft?

Durch jahrelange Erfahrung in der Wettbewerbs-Szene und Führungserfahrung. Das Netzwerk spielt sicherlich auch eine Rolle und kann als Vorteil dienen.

 

Worum muss sich der Team-Manager alles kümmern und was gefällt Ihnen besonders gut an diesem Job?

Die Liste der Aufgaben ist lang: Teamzusammenstellung, Talentscouting, Jahresplanung. Dazu kommt die Organisation von Trainings, Anlässen, Banketten, Wettbewerben, Auslandsreisen der Kochnationalmannschaften, Material, Lebensmitteln, Logistik und vieles mehr. Zudem gehören die Führung und Betreuung der Teammitglieder, Coaches, Mentaltrainer und Berater zu meinen Aufgaben, ebenso wie Netzwerkpflege, Medienarbeit, Erstellung des Budgets, Überwachung der Finanzen und die Abrechnungen. Daneben fungiere ich an diversen nationalen Wettbewerben als Jurymitglied. Besonders gut gefällt mir an meiner Funktion das Arbeiten im Team. Der Mensch steht bei mir dabei im Zentrum. Ich habe das Privileg, mit zwei Teams zu arbeiten, in denen jede und jeder Einzelne überdurchschnittlich viel Motivation mitbringt. Dies kann ich in der privaten Wirtschaft so nicht erleben.

 

Der überwiegende Teil Ihres Teams besteht aus ehemaligen «gusto»-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern. Das ist kaum ein Zufall …

Richtig, es sind einige dabei, die am «gusto» teilgenommen haben. Dieser Wettbewerb ist ein ideales Schaufenster für junge Talente und dient einigen als Sprungbrett in die Team-Wettbewerbswelt. Die mediale Plattform, welcher der «gusto» bietet, ist für Lernende im internationalen Vergleich einzigartig.

 

«Das Niveau der jungen Talente hat mich schwer beeindruckt.»

 

Sie waren bei «gusto24» Mitglied der Küchenjury und schauten den sechs Finalistinnen und Finalisten zuvor auch während der Trainingstage in die Pfannen. Wie haben Sie das erlebt?

Es war eine unglaublich schöne Zeit mit den sechs Finalistinnen und Finalisten. Das Niveau, das diese jungen Talente zeigten, hat mich schwer beeindruckt. Auch ihr Zusammenhalt untereinander war bemerkenswert.

 

«Im internationalen Vergleich ist ‹gusto› einzigartig»

 

Welchen Stellenwert hat der «gusto»-Wettbewerb in der Welt der Köchinnen und Köche?

Wie bereits erwähnt, einen unvergleichlichen. Mit diesem Wettbewerb hat die Schweiz dank Transgourmet/Prodega etwas Einzigartiges und fördert so unseren Berufsnachwuchs auf eindrückliche Art und Weise. Die Wertschätzung, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei erfahren dürfen, ist unglaublich und sucht ihresgleichen.

 

Und wie sieht das mit anderen Wettkämpfen wie zum Beispiel den Weltmeisterschaften aus? Was bringen die Teilnahme an solchen Anlässen oder sogar der Gewinn von Medaillen für die Betroffenen und ihre Karrieren?

Einmal Teil der Schweizer Kochnationalmannschaften gewesen zu sein, bringt den Mitgliedern sehr viel. Es macht sie attraktiv für den Arbeitsmarkt und bietet ihnen viele Möglichkeiten, sich zu vernetzen.

 

Sie sind erst seit einem Jahr Coach der Kochnationalmannschaften. Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?

Mein Ziel ist es, eine Einheit zu schaffen. Ich möchte zusammen mit meinen beiden Coaches Mario Garcia und Ale Mordasini sowie unserem Mentaltrainer Andreas Fleischlin unseren Teammitgliedern in erster Linie alles mitgeben, was sie im mentalen sowie im technischen Bereich brauchen, damit sie befreit zu den Trainings und Wettkämpfen antreten können. Und natürlich ist es mein klares Ziel, an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen und die Teams weiter an der Weltspitze zu etablieren.

 

 

Marco Steiner

Alter: 38
Lieblingsmenü zum Kochen: Ich koche immer gerne, was mir gerade Lust bereitet.
Lieblingsmenü zum Essen: Die Liste wäre zu lang, ich esse gerne.
Lieblingsküche: Egal, wo man ist, Hauptsache authentisch!
Lieblingskoch: Meine Frau Karin
Hobbys: Zeit mit meiner Familie, Angeln, Fussball

 

Text: Susanne Stettler
Foto: Christoph Kaminski, zVg